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 Feel every heartbeat, feel all these empty nights

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Ruvel Valentino

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BeitragThema: Feel every heartbeat, feel all these empty nights   Feel every heartbeat, feel all these empty nights EmptySo Jul 26, 2015 5:50 pm

Goldbraune Augen mit einem prüfenden Blick schienen ihm direkt in die Seele zu starren. Ja, sie sahen ihn prüfend an. Es war so durchdringend, so dass Ruvel beinahe schon gar nicht mehr hinsehen konnte. Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. Diese goldbraunen Augen seines Gegenübers taten in jenem Moment das Selbe. Als sie sich wieder öffneten, musste Ruvel feststellen, dass sie ihn wieder prüfend musterten. Es war schon seltsam, dass ihn diese Augen so anblickten und sein Äußeres abcheckten. Diese andere Person stand nicht auf ihn, war kein bisschen interessiert an ihm. Das Einzige, was für diese Person von Interesse war, war das Aussehen des Blonden. Alles andere spielte keine Rolle. Nicht sein Inneres, nicht das, was er fühlte – nur, wie seine Optik auf Andere wirken mochte. Ja, es war sein eigenes Spiegelbild, welches ihn so prüfend, fast schon stechend betrachtete.
Es war gerade der Anfang des ersten Jahres seiner High School Zeit und schon hatte der Schulleiter verkündet, dass es doch schön wäre, wenn er einen Ball beziehungsweise eine Party geben würde, auf der die Schüler sich alle besser kennenlernen konnten. Es gab viel Gegenwind, denn der Schulleiter hatte Alkohol verboten. Für die 15- und 16-jährigen war das eine Tortour. Eine Party ohne den Stimmungsaufheller – war das denn überhaupt möglich?! Bei den privaten Hauspartys floss das Bier und andere, viel härtere Sachen nur so in Strömen, doch in der Schule war das nicht erlaubt. Obwohl die Schüler protestiert hatten, hatten sie doch nichts erreicht. Die Party würde stattfinden, allerdings nur mit Cola und Fanta. Ruvel selbst störte das kein bisschen. Alkohol war nicht gut für den Körper. Er als Sportler wusste das nur allzu gut. Immer wieder ermahnte der Coach sie, wenn sie mal wieder zu viel Alkohol zu sich genommen hatten. Es gab nur wenige – unter ihnen Ruvel –, die sich bewusst waren, dass der Alkohol ihrer sportlichen Karriere im Wege stand und sich deshalb von ihm fern hielten. Mit dieser Party sah das allerdings ganz anders aus. In ihr sah Ruvel eine Chance!
Heute war der große Tag gekommen, an dem er sich endlich trauen würde, Antigone zu fragen, ob sie mit ihm zu dieser Party, Ball, was auch immer gehen würde. Es war bereits bekannt, dass einige Jungen sie gefragt hatten, doch sie alle waren abgeblitzt – auch jene, die mehr als nur gut aussahen und auch verdammt beliebt waren. Warum glaubte dann also Ruvel, dass er eine Chance hatte? Es war einfach so, dass er sich bewusst war, dass Antigone ihn abweisen würde. Er hatte keine Chance bei diesem wunderschönen Mädchen mit den großen, braunen Schokoaugen. Niemals würde er diese Lippen schmecken können, die die Farbe von Kirschblüten trugen. Seine Hand würde niemals sanft durch dieses weiche, glänzende, leicht wellige Haar fahren. Aber das war okay, denn Antigone hatte ihm schon vor Jahren klar gemacht, dass sie nichts von ihm wollte. … Wann hatte Ruvel ihr eigentlich das erste Mal seine Liebe gestanden? Ach ja, genau. Es war damals auf dem Spielplatz gewesen, als sie etwa 9 oder 10 Jahre alt gewesen waren. Ja, seit dem hatten sich seine Gefühle für sie nicht verändert, viel mehr sogar noch verstärkt. Warum fragte er sie dann also, wenn er wusste, dass er eine Abfuhr bekommen würde?
Ganz einfach – er wollte zu seinen Gefühlen stehen und sie ihr immer und immer wieder mitteilen.
Genau deshalb stand er auch gerade hier vor dem Spiegel und prüfte sein Aussehen. Er hatte seine blonden Haare ein wenig wilder gestylt als sonst. Ausnahmsweise trug er auch mal nicht nur seine Basketballklamotten oder irgendeine Jogginghose. Ruvel hatte sich wirklich schick gemacht. Er trug eine schwarze Jeans, ein eng anliegendes, weißes T-Shirt mit einem V-Ausschnitt und darüber eine graue Weste. Als er heute Morgen so zur Schule gekommen war, hatten seine Fangirls bereits gekreischt und wollten sogar alle ein Foto mit ihm. Ruvel interessierte das jedoch nicht. Er hatte sich auf die Jungentoilette geflüchtet, um sein Aussehen zu prüfen.
„Das sollte okay sein“, murmelte er zu sich selbst und verließ die Jungentoilette im nächsten Moment wieder. Seine schnellen Schritte trieben ihn durch die ganze Schule auf der Suche nach Antigone. Als er seine Angebetete endlich fand, war sein Atem bereits hektisch und sein Herz schlug schnell gegen seine Brust. Er brauchte einen Moment um Luft zu schnappen, beschleunigte dann jedoch noch einmal seine Schritte und blieb vor diesem wunderschönen Mädchen stehen. „Antigone!“, rief er laut aus. Seine goldbraunen Augen funkelten sie voller Ernsthaftigkeit an. „Geh mit mir zu der Einweihungsparty!“
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Lorcan Xenos

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BeitragThema: Re: Feel every heartbeat, feel all these empty nights   Feel every heartbeat, feel all these empty nights EmptySo Jul 26, 2015 5:51 pm


»Wir müssen unbedingt los und ein neues Kleid kaufen. Ein neues Kleid muss unbedingt sein, meinst du nicht, Antigone?«
»Und neue Schminke! Wir müssen alle drei die schönsten Mädchen auf dem Ball sein. Aber du wirst natürlich die Schönste sein, Antigone!«
»Genau, keine wird so schön sein, wie du, Antigone!«
»Alle Augen werden nur auf dir liegen, weil du einfach die Schönste bist! Sie werden dich für eine Prinzessin halten! … Mh, ob Ruvel dich fragen wird?«
»Aber natürlich wird er das, er ist ja immerhin ihr Prinz!«
Antigone seufzte innerlich auf. Ihre beiden Freundinnen, wenn man sie denn so nennen wollten, hatten in den letzten Tagen kein anderes Thema mehr als den Ball. Seit der Direktor verkündet hatte, dass es eine Art Begrüßungsball geben würde, konnten die anderen beiden einfach über nichts anderes mehr reden. Und natürlich darüber, wer sie beide fragen würde – zumindest war das die letzten Tage so gewesen. Seit gestern hatten Mandy und Chantal eine Begleitung. Beide hatten sich beliebte Basketballspieler aus dem Schulteam geangelt. Tja, seitdem musste sie sich anhören, dass der beliebteste der beliebten Spieler sie fragen würde – Ruvel Valentino. Bisher hatte er es noch nie getan und so ganz wusste Antigone nicht, was sie davon halten sollte. Umso mehr wusste sie, dass ihr das Gerede ihrer Freundinnen mehr als nur auf den Wecker ging und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum sie mit den beiden überhaupt befreundet war. Ach ja, sie hielten ihr nervige Verehrer vom Hals, oder solche Kerle, die einfach nur sie ins Bett bekommen wollten um dann damit angeben zu können, dass sie es ja geschafft hatten, Antigone flach zu legen. Nein, zu den Beliebten zu gehören brachte gewiss keine Vorteile mit sich. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, einfach zu dem normalen Durchschnitt zu gehören oder gar ein Außenseiter zu sein. Dann würde sie man ganz gewiss in Ruhe lassen und ihr nicht immer wieder vorhalten, wie wunderschön sie ja sei – wunderschön bei etwas, was sie ja eigentlich gar nicht sein wollte. In solchen Momenten fragte sie sich, wie sie als Junge wäre. Wäre sie dann auch so beliebt? Wäre ihr Körper und ihr Aussehen einigermaßen akzeptabel?
»Antigone! Sag doch was dazu«
„Wozu?“
»Mandy meint, du solltest ein blaues Kleid tragen, aber ich finde, dass grün dir viel besser stehen würde!«
»Quatsch, grün doch nicht, Chantal! Grün ist ja wohl so was von out, wie kannst du das Antigone nur empfehlen? Blau ist ja wohl der totale Hingucker!«
»Blau wird aber so jeder tragen, das wäre so gar nicht das, was zu der Prinzessin der Schule passt! Grün würde gewiss wieder in werden, wenn Antigone es tragen würde! Und dann, wenn alle wieder etwas grünes lieben, könnte sie was blaues tragen – so ganz besonders eben! Immerhin ist unsere Antigone ja auch etwas ganz besonderes!«
Ehe sie etwas sagen konnte, nahm sie wahr, wie Jemand mit schlitternden Schritten vor ihr stehen blieb. Ihr Blick, der vorher auf Chantal gelegen hatte, wandte sich nach vorne. Sofort sah sie direkt in die goldbraunen Augen von keinem geringeren Menschen als Ruvel Valentino. Mandy und Chantal verstummten für einen kurzen Moment, ehe beide synchron hysterisch anfingen zu kichern und wie wild durcheinander redeten. Allerdings verstand Antigone kein einziges Wort mehr, denn ihre Aufmerksamkeit ruhte auf Ruvel. Um allerdings nicht zu zeigen, dass es sie sehr interessierte, stemmte sie leicht ihre Hände in die Hüfte und hob abwartend eine Augenbraue, als der blone Junge laut ihren Namen rief – so laut, dass alle im Umkreis des gesamten Flures vertummten. Sie konnte spüren, wie alle Blicke auf ihnen beiden ruhten. Und dann stellte Ruvel die Frage aller Fragen, die neben der Frage 'willst du mich heiraten' die wohl wichtigste Frage im Leben eines Mädchens sein sollte. Sie strich sich eine Strähne ihrer braunen Haare aus dem Gesich. Ihre Haare trug sie heute einmal offen und hatte sie nur mit kleinen Spangen an der Schläfe nach hinten gesteckt. Ihr Oberteil bestand aus etwas, was im Rücken und im Nacken zusammengebunden war und wie ein besser verdeckendes Oberteil eines baigen Bikinis wirkte. Ihre Hose war eine kurze Jeanshose, die gerade einmal so lang war, dass sie als richtige Hose und nicht als Unterwäsche durchgehen konnte. Ihre Schuhe waren Ballerinas, passend zu ihrem Oberteil. Mandy neben ihr schien fast einen hysterischen Anfall oder Atemnot zu bekommen, während Chantal auf ihrer Unterlippe herum kaute, nur darauf wartend, was Antigone sagen würde.
Diese sah Ruvel lange in die Augen, ehe sie leicht ihren Kopf anhob und mit lauter Stimme verkündete. „Hol mich um halb acht ab, klar?“ Mit diesen Worten drehte sie sich einfach um und ging, ohne Ruvel oder ihren Freundinnen weiter Beachtung zu schenken. Erst, als sie um die nächste Ecke in einen neuen Gang verschwunden war, schlich sich ein frohes Lächeln auf ihre Lippen. Sie würde mit Ruvel zum Ball gehen, sie hatte echt zugesagt!
Konnte es noch besser werden?
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